14 von 30 Spieltagen sind in der Oberliga-RPS gespielt. Die VTZ Saarpfalz belegt derzeit nur den vorletzten Rang und damit den ersten Abstiegsplatz. Die Situation, die man vermeiden wollte, ist aus Sicht der Zweibrücker leider dennoch eingetroffen. Während letzte Saison die Mannschaft zusammen blieb, gab es dieses Mal einen Paukenschlag mit dem Rücktritt des Trainerduos Philip Wiese und Kai Schumann. Marek Galla übernahm interimsweise und konnte auch direkt im ersten Spiel mit dem Erfolg bei der HF Illtal positiv überraschen. Für mehr Sicherheit hat das aber bei der Mannschaft nicht gesorgt, denn die nächsten beiden Partien gegen direkten Konkurrenten gingen verloren. Im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur haben Teammanagerin Christina Fischer und Trainer Marek Galla die letzten Wochen und Monate Revue passieren lassen und gaben ihre Einschätzung für den weiteren Verlauf ab.

Die Corona-Spielzeiten waren kraftraubend. Und auch die letzte Saison, die endlich wieder zu Ende gespielt wurde, ist für die VTZ schwierig gewesen. War der Klassenverbleib im Schlussspurt im Mai der bislang schönste Moment im Gesamtjahr 2022?

Fischer: Es war sicherlich eines der Highlights des Jahres. Aber meiner Meinung nach lässt sich das nicht an einem oder zwei Spielen festmachen. Es waren die ersten Erfolge im neuen Jahr, gepaart mit einer Jetzt-Erst-Recht-Haltung des gesamten Vereins. Die Stimmung, die sich dann von Woche zu Woche entwickelt hat, war etwas Besonderes. Es wäre schön, wenn sich die Geschichte in diesem Jahr wiederholen würde.

Auch in der neuen Runde läuft es nicht wie erhofft. Die VTZ überwintert auf dem vorletzten Rang. Womit ist die magere Punktausbeute zu begründen und was muss passieren, um den Schalter umzulegen?

Fischer: Das ist schwer zu sagen, denn wie so oft ist nicht nur ein Aspekt, der ins Gewicht fällt. Mal war es Verletzungspech, mal hat das Spielglück gefehlt. Dann ist man irgendwann nicht mehr mit dem Selbstvertrauen ausgestattet, welches gebraucht wird um knappe Spiele zu seinen Gunsten zu entscheiden. Aber so lange möchten wir uns mit der Hinrunde nicht mehr aufhalten. Mit Marek Galla als Coach wollen wir jetzt das Ruder rumreißen. Es ist klar, dass wir mehr bringen müssen. Dieses „Mehr“ gilt es sich jetzt im Training mit hoher Intensität wieder zu erarbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.

Trotz der sportlich schwierigen Situation standen Kai Schumann und Philip Wiese im Vorstand ja nie zur Diskussion. Wie schwer hat die VTZ deren Entscheidung getroffen? Verstehen, dass Weg für neue Impulse frei machen wollten?

Fischer: Wenn man so etwas nicht erwartet, trifft es einen mit voller Wucht. Ich, als auch wir als Vorstand, können diesen Schritt nachvollziehen, bedauern ihn aber sehr. Wir werden aber auch nicht vergessen, was beide Trainer in den vergangenen Jahren in schwierigen Situationen, alles auf sich genommen haben, um den Verein in ruhiges Fahrwasser zu führen. Wenn sich beide dann einig sind, dass sie einfach nicht mehr das Gefühl haben die Mannschaft zu erreichen und das Ruder rumzureißen, dann kann ich das akzeptieren. Ich weiß, dass es beiden keineswegs leicht gefallen ist diesen Schritt zu gehen. Nicht selten haben Trainerwechsel innerhalb der Saison dazu geführt, dass es bei der Mannschaft Klick gemacht hat.

War es gut, mit Galla schnell jemanden gefunden zu haben, der sich nicht lange mit der Mannschaft vertraut machen musste?

Fischer: In Anbetracht der Situation und dessen, dass es sehr kurzfristig war, ist das meiner Meinung nach ein Vorteil. Marek wusste und weiß was ihn erwartet und was er von der Mannschaft erwarten kann. Unabhängig von der Spielidee bringt ein Trainer immer auch etwas von seiner Identität mit, seiner Sicht auf den Handball. Oftmals können da schon Kleinigkeiten den Unterschied machen und eine Mannschaft neu beleben. Ich bin mir sehr sicher, dass wir die Handschrift von Marek in den kommenden Wochen immer deutlicher sehen werden.

Er hat als Interimslösung übernommen, läuft die Suche nach einem Nachfolger oder ist es auch vorstellbar, dass er eine längerfristige Lösung wird?

Fischer: Ich denke, dass wir trotz der schwierigen Situation gut beraten sind jetzt nicht in Hektik zu verfallen. Wir haben nach dem überraschenden Rücktritt unsere Wunschlösung verpflichten können. Da es für beide Seiten recht spontan und schnell ging, haben wir uns zunächst für diese Lösung entschieden. Wir sprechen natürlich intern schon mit Blick auf die kommende Runde. Das betrifft aber nicht nur Trainer. Bislang gibt es dahingehend aber keinerlei Entscheidungen. Die Gespräche werden in den kommenden Wochen und Monaten fortgeführt. Marek ist aber in alle Gespräche involviert. Für den Moment schließen wir nichts aus und es sind alle Türen geöffnet.

Ist die Mannschaft stark genug, um auch in dieser Runde den Oberliga-Verbleib zu schaffen?

Fischer. Ja. Wir waren uns vor der Saison sicher und sind es auch jetzt. Die Mannschaft hat die Qualität die Klasse zu halten. Jetzt ist sie aber in der Pflicht es zu beweisen.

Sind im Winter Verstärkungen/Veränderungen im Kader geplant?

Fischer: In der Position der sportlichen Leitung, hat man immer und zu jeder Zeit den Markt im Blick. Egal wie man in der Tabelle steht, wenn man sich den Kader verbessern kann, sollte man es auch machen. Wir werden aber jetzt nichts erzwingen. Wir könnten uns die eine oder andere Verstärkung vorstellen, aber die muss auch zu uns passen und sollte auch keine Lösung nur für die Rückrunde sein. Jedoch weiß ein jeder, dass Kaderveränderungen im Winter eher zur Seltenheit gehören, zumindest im Amateurhandball. Aber nochmal: Wir sind davon überzeugt, dass der Kader das Niveau für die Oberliga hat. Auf Teufel komm raus Spieler verpflichten werden wir jetzt sicherlich nicht machen.

Auch Interimstrainer Marek Galla kam zu Wort und ordnete die Situation aus seiner persönlichen Sicht ein.

Sie haben die Mannschaft in einer schwierigen Phase übernommen. Was hat Sie dazu motiviert?

Galla: Ich wollte natürlich der Mannschaft und dem Verein helfen. Die erste Herrenmannschaft der VTZ sollte nicht unter Umständen ohne Trainer dastehen.

Wie erleben Sie die Mannschaft? Die Stimmung, wie sie mitzieht?

Galla: Viele Spieler kenne ich schon seit vielen Jahren. Die Stimmung ist momentan nicht berauschend. Vieler Spieler sind derzeit unzufrieden mit der eigenen Leistung und dem Tabellenplatz. Wenn man Vorletzter ist, herrscht ein großer Druck auf jeden Einzelnen, was die Situation nicht einfacher macht. Aber die Jungs ziehen voll mit, das steht nicht zur Debatte. Die Trainingsleistungen sind auch durchweg gut. Leider können sie es für den Moment am Wochenende noch nicht ganz auf die Platte bringen. Das ist meine vielleicht wichtigste Aufgabe es so hinzubekommen, dass sie das, was sie unter der Woche zeigen, auch am Wochenende über die komplette Spielzeit abrufen können.

Ist der Glaube da, mit dem Team den Verbleib in der Oberliga einmal mehr zu schaffen?

Galla: Natürlich. Wenn der Glaube nicht da wäre, könnten wir alle unsere Taschen packen und aufhören. Glaube und harte Arbeit werden jetzt gebraucht. Dann werden auch die Ergebnisse kommen.

An welchen Stellschrauben kann man noch drehen, um den Schalter umzulegen, um noch möglichst viele Punkte zu sammeln?

Galla: Die Jungs können viel mehr, als das, was sie bislang gezeigt haben. Wir können uns im Training viel erarbeiten, aber am Wochenende müssen sie es dann auch zeigen. Dass die Jungs guten Handball spielen können, zeigen sie über weite Strecken einer Partie. Das Problem in dieser Saison ist bislang leider, dass ihnen das noch nicht über die kompletten 60 Spielminuten gelingt. Wir wissen ja alle, dass im Handball ein paar schwache Minuten teilweise reichen um Spiele noch aus der Hand zu geben. Wir haben jetzt noch 16 Spiele in denen es egal ist gegen wen wir spielen. Punkte werden jetzt in jedem Spiel gebraucht. Wenn die Jungs das abrufen, was sie an Potential haben, dann werden wir die für den Klassenerhalt notwendigen Punkte auch holen. Da bin ich mir sicher.

 

 

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